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Was machen Piloten eigentlich im Winter?

Pressemitteilung

Die Segelflieger des AERO-CLUB Mülheim an der Ruhr e.V. befinden sich seit November in der Winterpause und die Flugstunden der Motorflieger sind aufgrund der Wetterbedingungen sowie den kürzeren Tagen rückläufig. Was machen die Vereinsmitglieder am Flughafen Essen/Mülheim also im Winter?

Theorieunterricht – Für die Flugschüler bedeutet Winterzeit: Lernen
Rund 80 Flugschülerinnen und Flugschüler lernen derzeit im AERO-CLUB Mülheim an der Ruhr e.V. das Fliegen und werden in Theorie und Praxis zu Segel- und Motorflugpiloten ausgebildet.
Während der Wintermonate ist Zeit für den Theorieunterricht: Die angehenden Luftsportler werden in neun Fächern unterrichtet. „Das beinhaltet nicht nur Fächer wie Technik oder Flugzeugkunde“, weiß Fluglehrer Christian Schäfer. Die Flugschüler werden unter anderem in den Fächern Navigation, Sprechfunk, Meteorologie oder Menschliches Leistungsvermögen geschult.
Aaron Walbrun, ein 15-jähriger Flugschüler und Schüler am Gymnasium Heißen, gelangte durch die dortige Segelflug AG zum Verein. Er betont: „Fliegen zu lernen bedeutet nicht nur, das Flugzeug in der Luft steuern zu können, man muss auch theoretisch sehr viel wissen“.
Besonders Freude mache ihm das Fach Aerodynamik und zu verstehen, wie genau ein Flugzeug fliegt und wie der Auftrieb an einem Tragflügel entsteht. Über 100 Theoriestunden innerhalb zweier Wintersaisons muss Aaron sammeln, bevor er zur theoretischen Prüfung bei der Bezirksregierung Düsseldorf zugelassen wird.

EU-Förderung macht modernere Unterrichtsgestaltung möglich
Erst kürzlich erhielt der Mülheimer Verein am Flughafen Essen/Mülheim eine Förderung durch das EU-REACT-Programm. Dies ermöglichte unter anderem die Anschaffung eines modernen Smartboards.


EU-REACT
EU-REACT ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Reaktion auf die COVID-19-Pandemie. Das Ziel der Förderung des AERO-CLUB Mülheim an der Ruhr besteht darin, die digitale Transformation durch die Erneuerung und Erweiterung der vereinsinternen Infrastruktur zu schaffen.

Der Mülheimer Verein ist stolz, dass mit 18 ehrenamtlichen Fluglehrern eine sehr breite und intensive Ausbildung angeboten werden kann. „Auch für die Zukunft sind wir gut aufgestellt“, sagt Schäfer. Vier weitere Fluglehrer befänden sich derzeit in der Ausbildung. „Es ist großartig zu sehen, wie sich unsere teils sehr jungen Flugschülerinnen und Flugschüler als Piloten entwickeln und häufig später in luftfahrtbezogenen Ausbildungen oder Berufen landen. Die Arbeit auf Vereinsebene lohnt sich!“, fasst Schäfer zusammen.

Werkstattarbeit: Wer fliegen will, muss sein Flugzeug pflegen
Angeschlossen an das Vereinsheim und den Unterrichtsraum befindet sich die vereinseigene Werkstatt. Dort wird an der Flugzeugflotte gearbeitet. Den größten Teil der anfallenden Reparaturen und Wartungen führen die Mitglieder selbstständig und ehrenamtlich durch. Zu dem Werkstattteam gehören auch Mitglieder, die sich als luftfahrtzertifizierte Flugzeugwarte haben weiterbilden lassen. „Besonders unsere Flugschülerinnen und Flugschüler lernen durch die Werkstattarbeit ihr Gerät von Grund auf kennen und legen unter Aufsicht auch selbst Hand an“, erklärt Constantin Budny, der als Flugzeugwart selbst viel Zeit in der Werkstatt verbringt und neue Mitglieder anlernt. Im aktuellen Jahr wurden knapp 3.500 Arbeitsstunden an der Vereinsflotte und -infrastruktur abgeleistet.
Um die anfallenden Arbeiten an den Flugzeugen weiterhin bewältigen zu können, wird die vereinseigene Werkstatt ausgebaut. Unterstützt wird das Vorhaben durch das Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“. Die notwendigen Vorarbeiten sind bereits erledigt, der Anbau erfolgt noch im Dezember. Der AERO-CLUB Mülheim an der Ruhr e.V. hofft, diesen bereits ab Anfang Januar nutzen zu können.


Moderne Sportstätte
Mit dem Programm „Moderne Sportstätte 2022“ werden Investitionsmaßnahmen zur Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung, Ausstattung, Entwicklung, zum Umbau und Ersatzneubau von vereinseigenen Sportstätten und -anlagen gefördert. Mehr als 2.500 Vereine aus ganz NRW haben bereits profitiert – darunter auch rund 30 aus Mülheim.