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Fliegen am Aeroclub Mülheim
Unser Flugschüler Jonas hat in diesem Herbst seine Ausbildung zum Segelflieger abgeschlossen und darf nun eigenverantwortlich mit seiner eigenen Lizenz fliegen. Für euch hat Jonas über seinen Fliegerischen Werdegang und die Erlebnisse während seiner Segelflugausbildung bei uns geschrieben. Viel Spaß beim Lesen!
Am 22.09.2016 halte ich endlich meine Pilotenlizenz in Händen, was für mich bedeutet, dass ich jetzt andere Personen mitnehmen darf und ein richtiger Pilot bin. Fast drei Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet und in diesem Moment geht mir nocheinmal meine ganze Ausbildung durch den Kopf:
Als ich Anfang 2014 meine ersten Segelflugstarts machte, konnte ich mir nicht vorstellen, das Flugzeug jemals richtig unter Kontrolle zu bekommen, denn ich war vom Fliegen selber so fasziniert, dass ich mich garnicht richtig konzentrieren konnte. Doch Start für Start klappte es besser und nach 74 Starts war es am 07.09.2014 dann soweit. Ich durfte alleine fliegen! Die ersten drei Alleinflüge (A-Prüfung) sind meiner Meinung nach das spannenste Ereignis in der Segelflugausbildung. Man merkt, dass man wirklich komplett alleine fliegt und der ganze Körper ist voller Adrenalin. Zwei Wochen später wurde ich auf ein anderes Flugzeug umgeschult und dufte von nun an auch ein einsitziges Segelflugzeug fliegen. Die Segelflugsaison ging sehr schnell vorbei. Zusammengefasst bin ich im ersten Jahr alleine geflogen und habe viele gute Freunde gefunden. Den Winter habe ich damit verbracht Flugzeuge zu polieren und zur Clubtheorie zu gehen. Das gehört nämlich auch dazu. Hier habe ich gelernt, warum ein Flugzeug fliegt und wie man sich in besonderen Situationen zu verhalten hat. Man beschäftigt sich mit Flugplanung und dem menschlichen Leistungsvermögen. Nach dem langen Winter ging es endlich weiter mit der Fliegerei. Im Jahr 2015 bin ich viel geflogen und habe auch gelernt, wie man Auto und Traktor fährt. Es ist schon eine tolle Sache mit 15 Jahren fliegen und Auto fahren zu können. Die Jugendgruppe hat häufig gemeinsame Grillabende organisiert und auch einige Ausflüge unternommen, zum Beispiel zum DG Flugzeugbau oder zur Lufthansa Technik. Auch lernen musste ich wie man die Startwinde bedient. Diese dient dazu das Segelflugzeug schnell und kostengünstig in die Luft zu ziehen. Anfang 2016 habe ich dann auch den Windenfahrerschein erhalten. Meine zweite Segelflugsaisong verging wie im Flug und schon stand auch wieder der Winter vor der Tür. Auch in diesem Winter wurden wieder Flugzeuge poliert und ich ging zum Theorieunterricht. Doch jetzt war die Bezirkstheorie an der Reihe. Einfach ausgedrückt ist das die Theorie für Fortgeschrittene. Man lernt im Prinzip das gleiche wie im ersten Winter nur das noch mehr Details hinzukommen und alles etwas komplizierter wird. Auch dieser Winter ging zum Glück relativ schnell vorbei.
Der AERO-CLUB Mülheim fährt jedes Jahr drei (2016 sogar vier) Wochen nach Amboise-Dierre in Frankreich um dort die gute Thermik auszunutzen. Ich entschied mich drei Wochen dort zu bleiben, da ich Einiges vor hatte.
Zuvor aber musste ich meine Theorieprüfung ablegen. Als ich Diese endlich hinter mich gebracht hatte, fuhr ich mit einigen Freunden nach Frankreich. Ich war sehr verblüfft, wie stark die Thermik dort war und konnte nach zwei Wochen meinen 50km Flug absolvieren. Dieser ist einer der letzten Schritte zur Pilotenlizenz. Zurück in Deutschland wurde ich ziemlich zügig zur abschließenden Prüfung angemeldet. Vor Dieser hatte ich großen Respekt, doch im Nachhinein waren die Bedenken bei Weitem nicht gerechtfertigt.
Nun lasse ich mich zum Motorseglerpiloten ausbilden und muss ganz ehrlich sagen, dass es die beste Entscheidung war sich am AERO-CLUB anzumelden. Ich habe viele sehr gute Freunde gefunden und bin wahrhaftig vom Fußgänger zum Piloten geworden.