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Ein ganz normaler Segelflug-Tag – Wie läuft der eigentlich ab?

Segelfliegen ist ein Teamsport, anders als beim Motorflug kommt ein Segelflieger ohne die Hilfe anderer nicht in die Luft. Außer der Begeisterung zum Segelflug ist daher auch Hilfsbereitschaft und Teamfähigkeit notwendig.

Ein Segelflug-Tag geht für jeden Teilnehmer immer von A bis Z (Auf- bis Zu-machen der Hallen). Zum Team gehören Fluglehrer, Startleiter, Windenfahrer, bei Flugzeugschlepp der Schlepppilot, Fahrer des Lepo (Seilrückhol-Fahrzeug) und weitere Starthelfer, um den Flugbetrieb zu ermöglichen.

Um dann in der Luft zu bleiben ist, ist Sonne und das Geschick des Piloten nötig.

Wir treffen uns zu den vereinbarten Zeiten im Clubheim. Dabei wird festgestellt, wie viel Flugschüler betreut werden müssen und welche Flugzeuge für die Lizenzinhaber gebraucht werden. Die Flugzeuge werden aus der Halle geholt, mit Akkus, Fallschirmen und Barografen ausgerüstet. Dann erfolgt der Transport zur Startstelle, in der Regel im Schlepp eines Fahrzeuges.

Der Windenfahrer hat in der Zwischenzeit die Winde zur Schleppstrecke gefahren und dort aufgebaut. Der Lepo übernimmt die beiden Schleppseile und zieht sie zur Startstelle aus. Wer unter 18 Jahre ist lernt so bei uns auch das Autofahren.

Der Startleiter hat den Startwagen mit Funkgeräten und den notwendigen Papieren ausgerüstet und zur Startstelle geschleppt. Dort wird die Kabelverbindung zur Verständigung mit der Winde hergestellt und der Luftaufsicht der Beginn des Flugbetriebes gemeldet.

Die bereitgestellten Segelflugzeuge werden nochmals gecheckt, bevor sie am Flugbetrieb teilnehmen.

Der Tag beginnt mit Ausbildungsflügen an der Winde, die solange keine Thermik vorhanden ist, etwa 6 Minuten dauern und dabei werden Start und Landung geübt.

Ist endlich Thermik vorhanden können die Flüge auch stundenlang dauern; vor Kurzem sogar einmal 9 Std. Im Flugzeug-Schlepp werden größere Höhen, als im Windenstart, erreicht und deswegen dauern Flüge mit dieser Startart länger.

Nach der Landung müssen die Flugzeuge schnell aus der Landebahn geholt und zum Startplatz gebracht werden, dabei hilft jeder.

Falls ein Pilot einen Überlandflug gemacht hat und nicht mehr zum Platz zurückkommen konnte, wird ein Team mit Anhänger losgeschickt, um ihn „vom Acker zu holen“.

Jeder Flug wird vom Startleiter dokumentiert und am Ende des Tages liegt die Startliste aus, sodaß jeder Teilnehmer am Flugtag die Flugzeiten für sein Flugbuch abschreiben kann.

Wenn man endlich den Luftfahrerschein besitzt, so kann jeder nach seinen Neigungen Segelflug betreiben: Spazierenfliegen im näheren Platzbereich oder Streckenflug als Wettbewerb oder Kunstflug als Herausforderung oder auch Wellenflug in den Alpenregionen und dort in Höhen steigen, wobei Sauerstoffgeräte eingesetzt werden müssen….oder auch von jedem etwas.

Geht der Flugtag zu Ende, werden die am Flugbetrieb beteiligten Geräte zu der Halle zurückgebracht. Die Flugzeuge werden gewaschen und eingeräumt, Akkus an die Ladegeräte, Fallschirme an den sicheren Aufbewahrungsort gebracht. Die Motorfahrzeuge werden für den nächsten Tag betankt und auch gesäubert.

Ist alles wieder verstaut, dann wird besprochen, was der Tag so brachte und was anders gemacht werden könnte.

Jetzt kann der Grill angefacht und das Fliegerlatein ausgebreitet werden.